Tankstellen
Tankstellen – hier kann man nicht nur Benzin kaufen
Egal ob freie oder gebundene Tankstellen, auf den ausschließlichen Verkauf von Benzin und Diesel beschränkt sich mittlerweile keine mehr von ihnen.
Der Service an Tankstellen war im Laufe der Jahre immer wieder Wandlungen unterworfen. Lange Zeit war Tankwart ein ganz normaler Beruf und das Wort „Selbstbedienung“ noch unvorstellbar. Die Aufgabe des Tankwarts beschränkte sich nicht nur darauf Benzin einzufüllen, sondern umfasste weitere Aufgaben, wie das Säubern der Scheiben, das Überprüfen des Reifendrucks und des Ölstandes und nicht zuletzt die Entgegennahme des Geldes.
Ab den siebziger Jahren wurde dann das Konzept der Selbstbedienung eingeführt. Zuerst allerdings nur schrittweise, weil man die Reaktion der Kunden auf diese ungewöhnliche Offerte erst testen wollte. Deswegen wurden an den Tankstellen zusätzlich zu den normalen Tanksäulen Selbstbedienungssäulen eingerichtet, die das Mineralöl um drei Pfennige günstiger abgaben als die, die den Service mit einschlossen. Nachdem die erste Überraschung abgeklungen war, setzte sich das Selbstbedienungskonzept bei der Kundschaft so durch, dass die anderen Tanksäulen mitsamt den Tankwarten bald abgeschafft werden konnten.
Der zweite Geschäftsbereich, den die meisten Tankstellen damals mit anboten und auch heute noch anbieten, ist der des Werkstattservice. Da die Autos aber nach und nach an Wartungsintensität abnahmen, reichte auch diese Einnahmequelle bald nicht mehr aus. So haben sich viele Tankstellenbesitzer mit einem Tankstellenshop noch ein weiteres Standbein geschaffen.
Das Sortiment, dass in den meisten Tankstellen angeboten wird, hat sich im Laufe der Jahre stark weiterentwickelt. Vor Jahren beschränkte sich das Angebot noch weitestgehend auf zwei Bereiche. Einmal die klassische Autoausrüstung, die an einer Tankstelle immer vorrätig sein sollte,also Enteisungsspray, Benzinkanister, Motoröl und ähnliches. Zum anderen solche Dinge wie Süßigkeiten, Knabberzeug und vor allem natürlich alkoholische Getränke und Zigaretten. Also eigentlich das klassische Partysortiment, mit dem die Leute sich nachts versorgen konnten, wenn sonst keine Geschäfte mehr offen hatten.
Heute sehen die meisten Shops an Tankstellen aus wie zu klein geratene Supermärkte. Es gibt eigentlich kaum etwas, dass man nicht bekommen kann. Diese Einkaufsmöglichkeiten verfügen über Tiefkühltruhen, ebenso wie über eigen Bäckereifilialen. Wenn es nicht etwas teurer wäre, könnte man beim tanken seinen Wocheneinkauf mit erledigen.