Verzögerungsstreifen

Der Verzögerungsstreifen auf Bundesautobahnen

Als Verzögerungsstreifen bezeichnet man die Abfahrt von einer Autobahn oder Schnellstraße. Ein anderes Wort dafür ist unter anderem Ausfädelungsstreifen.

 

Verzögerungsstreifen sind praktisch an jeder Autobahnausfahrt und an den allermeisten Ausfahrten von Schnellstraßen vorhanden. Sie sind ein wichtiges Instrument der Verkehrssicherheit, denn dank ihnen lassen sich einige gefährliche Unfallquellen eliminieren oder doch zumindest minimieren. Man will es sich lieber nicht ausmalen, wie oft es heftig krachen würde auf Deutschlands Straßen, wenn es die Verzögerungsstreifen nicht gäbe. Eine wahrlich gute Erfindung also und ein Segen für den Straßenverkehr.

Man bezeichnet die Verzögerungsstreifen auch als Ausfädelungsstreifen, und beide Begriffe deuten schon an, um was es sich dabei handeln könnte. Und zwar geht es in erster Linie darum, dass die von der Autobahn oder Schnellstraße abfahrenden Autos sicher herunterbremsen können, ehe es in die meist sehr kurvige Ausfahrt geht, in der zu hohe Geschwindigkeiten im schlimmsten Falle unweigerlich zu einem aus der Kurve schleudern führen würden. Damit die Fahrzeuge nun aber nicht, was ja die logische Konsequenz wäre, schon auf der eigentlichen Fahrbahn einige Zeit vor dem Hinausfahren stark abbremsen, hat man die Verzögerungsstreifen angelegt. Wären sie nicht vorhanden, würden die nachfolgenden und nicht ausfahrwilligen PKW und LKW stets behindert und müssten unnötig abbremsen. Wie schnell hat man mal eine Sekunde nicht aufgepasst, und schon legt ein Auffahrunfall die ganze Autobahn lahm. Dabei kann man noch von Glück reden, wenn es nur bei Blechschäden bleibt.

Während der Autofahrer nun also auf dem Verzögerungsstreifen unterwegs ist, kann er in aller Ruhe auf die in Ausfahrten übliche und angemessene Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometern abbremsen, ohne dabei irgendwelche anderen Verkehrsteilnehmer zu behindern. Allerdings gilt es zu beachten, dass man auf dem Verzögerungsstreifen keinesfalls schneller unterwegs sein darf als auf dem rechten regulären Fahrstreifen, denn sonst könnten die dort fahrenden Fahrzeuglenker irritiert werden, und eine neue Unfallquelle wäre geschaffen. Auf Beschleunigungsstreifen ist indes eine höhere Geschwindigkeit als auf der Hauptfahrbahn erlaubt. Zum Glück nur noch ganz selten kommt es vor, dass eine Ausfahrt keinen Verzögerungsstreifen besitzt, sei es aus Platzmangel oder sonstigen Gründen. Diese Ausfahrten nennt man Direktausfahrten und dort ist Vorsicht geboten.