Verkehrssicherheit

Nicht selten befinden sich Stau-Enden hinter Kurven, sodass sie erst spät erkannt werden. In solchen Fällen ist das Risiko immer besonders hoch. Unter Umständen wird der Stau von herankommenden Kraftfahrern erst sehr spät erkannt, wodurch es zu Auffahrunfällen kommt. Derartige Unfälle können sehr schlimm sein – besonders wenn Lastwagen involviert sind.

Wenn ein Lastwagen auf das Ende eines Staus auffährt und dabei nicht mehr rechtzeitig zum Stehen kommt, wird es für die vorderen Fahrzeuge bzw. für deren Insassen ungemein gefährlich. Aufgrund der enormen Masse, die ein Lastkraftwagen besitzt, kann ein enormer Schaden entstehen. Es bedarf einer enormen Gegenmasse, um den Lastkraftwagen auf kurzer Strecke zum Stehen zu bringen. Dementsprechend ist es keine Seltenheit, dass die vorderen Fahrzeuge stark deformiert werden und die Insassen so gut wie keine Überlebenschance haben.

Das Ausmaß der Zerstörung ist enorm

Wie der ADAC berichtet, kam es im Jahr 2009 zu insgesamt 58 Todesfällen, die auf entsprechende Unfälle zurückzuführen sind – die Anzahl der Verletzten beläuft sich auf mehr als 4.500 Personen. Um das Ausmaß eines solchen Unfalls darzustellen und außerdem Erkenntnisse darüber zu erlangen, wie sie sich verhindern lassen, führten die Sicherheitsexperten des ADAC einen Crashtest durch.

Ein vergleichsweise kleiner und leichter Lastkraftwagen fuhr mit 70 km/h auf zwei stehende Fahrzeuge der Mittelklasse auf. Die vom ADAC veröffentlichten Pressefotos zeigen ein verheerendes Bild: Beide Fahrzeuge wurden regelrecht zerstört. Die Insassen im hinteren Fahrzeug hätten keine Überlebenschance gehabt, die Insassen des vorderen Fahrzeugs wären aller Voraussicht nach ebenfalls tot oder sie wären schwer verletzt.

Assistenzsysteme könnten das Risiko deutlich senken

Laut ADAC könnten viele solcher Unfälle verhindert werden, wären Lastwagen mit Notbremssystemen ausgestattet. Bei einer Notbremsung könnte viel stärker herabgebremst werden, wodurch das Nutzfahrzeug rechtzeitig zu Stehen kommt – und selbst wenn dies nicht gelingt, würde sich das Ausmaß des Unfalls deutlich verringern.

Ab 2015 müssen alle neu zugelassenen Lkw mit einem entsprechenden System ausgestattet sein. Allerdings kritisieren die Experten des ADAC die vergleichsweise schwachen Vorgaben. Die Systeme müssen die Geschwindigkeit um 10 km/h reduzieren können. Technisch sei schon heute deutlich mehr möglich – Reduzierungen von 40 km/h wären aus technischer Sicht möglich, sodass vom ADAC strengere Vorgaben gefordert werden.