Verhalten von Autofahrern
Aufgebrachte Eltern hinter dem Lenkrad sind keine Seltenheit
Leider nehmen Auto fahrende Eltern nur selten eine Vorbildfunktion für ihre Kinder ein. Schimpfen, Schreien und Streiten gehören zum Alltag.
Dass es Autofahrer gibt, die hinter dem Lenkrad schon einmal ausrasten können, ist kein Geheimnis. Allerdings gibt es von ihnen sehr viel mehr, als bislang angenommen wurde. Vergleichsweise viele Personen verhalten sich im Auto nicht gerade als vorbildlich. Dies ist wiederum schlecht für die Sicherheit im Straßenverkehr: Es ist mittlerweile belegt, dass aggressives Verhalten zu den Hauptverursachern von Verkehrsunfällen zählt.
Noch ein weiterer Grund spricht für dieses Verhalten. Hierbei handelt es sich um die Tatsache, dass Verhalten abfärben kann. Man sollte meinen, dass sich Eltern besser bzw. vorbildlicher im Auto verhalten, wenn die Kinder mit an Bord sind. Allerdings trifft diese Meinung nicht zu. Auch wenn sich die Kinder im Fahrzeug aufhalten, sind Streitigkeiten oder Aggressionen der Eltern sehr häufig festzustellen.
Eltern nehmen im Auto keine Vorbildfunktion ein
Diese Erkenntnis geht aus einer Untersuchung hervor, die vom Automobilzulieferer Continental in Auftrag gegeben wurde. In Verbindung mit der Verkehrswachtstiftung Niedersachsen gab das Unternehmen eine Studie in Auftrag, in deren Rahmen insgesamt 500 Kinder befragt wurden. Das Ergebnis der Untersuchung fällt sehr eindeutig aus: 75 Prozent der Eltern schimpfen im Auto.
Es bleibt nicht immer beim Schimpfen. Mehr als die Hälfte der befragten Kinder (54 Prozent) berichtete, dass ihre Eltern sogar im Auto schreien. Sogar Streitigkeiten werden im Beisein der Kinder ausgetragen. Zumindest haben 41 Prozent der Eltern keine Probleme damit, dies vor den Kindern während des Autofahrens zu tun.
Der Fahrstil von Papa kommt bei den Kindern besser an
Interessant sind auch die Antworten der Kinder zum Fahrstil der Eltern. Die Befragung hat erneut bestätigt, was im Grunde schon lange bekannt ist. Gemeint ist die Fahrweise der Männer, die als aggressiver gilt. Laut den befragten Kindern tritt der Vater eher auf das Gaspedal. Dies ist aber nicht nur genug – ganze 37 Prozent der Kinder stuften die Fahrweise des Vaters sogar als rüpelhaft ein. Trotz dieser Defizite bevorzugen die Kinder zumeist den Fahrstil des Vaters.
Alles in allem wirft die Untersuchung kein gutes Licht auf die Auto fahrenden Eltern. Eltern sollten im Fahrzeug keine schlechten Vorbilder sein, denn womöglich könnten negative Verhaltensweisen stark auf die Kinder abfärben. Wer sich dieser Tatsache bewusst wird und daher gezielt im Auto zurückhält, kann eine ganze Menge bewirken.