Autobahngebühren Frankreich
Autobahngebühren in Frankreich dienten zur Finanzierung der Autobahnen
Da Frankreich das Geld zum Bau neuer Autobahnen fehlte, führten sie ein Mautsystem zur Finanzierung ein, wofür es heute mehrere Betreibergesellschaften gibt
Weil dem Staat das Geld zum Autobahnbau fehlte, erließ Frankreich 1955 ein Gesetz, das ein Mautsystem zur privaten Finanzierung des Autobahnbaus vorsah. Heute gibt es elf verschiedene Betreibergesellschaften für das gut 11000 Kilometer lange Streckennetz. Einzelne Strecken sind allerdings bis heute noch im Staatsbesitz. 1970 gab es in Frankreich nur 1000 Kilometer Autobahnen. Um das Autobahnnetz zu verdichten, ohne den Staatssäckel anzutasten, beschloss der französische Staat, die Finanzierung im Rahmen von Konzessionsverträgen privat abzuwickeln. Fünf Tiefbaukonzerne gründeten gemeinsam mit den Banken Société Générale und Paribas die erste Autobahngesellschaft Cofiroute.
Einige Brücken, Tunnel und Schnellstraßen sowie die meisten Autobahnen in Frankreich sind deshalb gebührenpflichtig. Die Mautstellen kassieren im Zuge einer Auffaahrt, einer Abfahrt oder auch eines Autobahnwechsels. Vielfahrern, die eine elektronische Gebührenerfassung mittels Chip nutzen, ist die Fahrspur mit der Kennzeichnung t vorbehalten. Das französische Autobahnnetz wird von mehreren regionalen Betreibergesellschaften verwaltet. Nur im Elsass und in der Bretagne ist die Autobahnbenutzung historisch bedingt meist kostenfrei. Die Autobahn durch das Massif Central ist in großen Teilen mautfrei, ebenso in Lothringen die A 33 und die A320. Außerdem sind mautfrei, die A 31 zwischen Toul und Luxemburg. Autobahnen, die durch Ballungszentren führen oder Autobahnabschnitte, die an großen Städten vorbeiführen, sind ebenfalls mautfrei, wie z.B. Paris.
Die Erhebung erfolgt an festen Mautstellen durch Personal, durch Automaten und das sogenannte Télépéage entfernungsabhängig und in der Höhe abhängig von der Art des Fahrzeugs. Zudem richtet sich die Höhe der Maut nach den beim Bau der Strecke entstandenen Kosten. Durchschnittlich zahlt ein Pkw-Fahrer knapp sieben Cent pro Kilometer. Vielfahrer können ein Abonnement erwerben. Zur Bezahlung per Kreditkarte werden alle großen Gesellschaften sowie auch Tankkarten akzeptiert . Auf den Autobahnen von Paris nach Nordfrankreich ist ein Bezahlen der Mautgebühr auch mit der Diners-Club-Karte möglich. Maestro-Karten werden generell nicht akzeptiert. Einige Autobahnbetreiber verrechnen je nach Jahres- oder Tageszeit unterschiedliche Tarife. Es wurden jeweils die höheren Tarife angegeben.