Autohandel
Der deutsche Autohandel ist über die Grenzen hinweg bekannt
Inbegriff von Deutschlands liebstem Kind ist der Autohandel. Dieser findet auf mehreren Ebenen statt, die vom Hersteller bis zum Endverbraucher reichen.
Autohandel ist ein sehr weitläufiger Begriff, der einerseits die Autoindustrie und seine Herstellerfirmen definiert und zum anderen die nachfolgenden, mannigfaltigen Vertriebswege bis zum Käufer einschließt. Der Handel mit Kraftfahrzeugen verzeichnet jährlich Milliardenumsätze, die in ihrer Höhe nicht eindeutig bestimmt werden können, da nur verlässliche Zahlenwerte durch die erzeugende Autoindustrie in Form von Neuwagen veröffentlicht werden. Dieser Vertriebsweg erfolgt in der Regel direkt zwischen den produzierenden Autowerken und dem Handel, in erster Linie die vielfach vertretenen Autohäuser.
In der Vergangenheit war die Belieferung dieses Händlerringes jedoch unter anderem an strikte Vorgaben der Zulieferer gebunden, die ihre Fahrzeugflotte in einem entsprechenden Umfeld und repräsentativen Design darzustellen wünschte. So war es durchaus möglich, dass ein Händler nicht mehr beliefert oder aus dem elitären Kreis ausgeschlossen wurde, wenn die erwähnten Vorgaben, oftmals mit sehr kostspieligen Umbaumaßnahmen einhergehend, nicht in angedachter Weise verwirklicht wurden.
Der Autohandel eines solchen Händlers entwickelte sich daraufhin nicht selten zum Multivertrieb, da die Ein-Marken-Strategie nach Willen des Zulieferers nicht durchsetzbar war. Gelegentlich mussten Autohäuser ihre Verkaufseinrichtungen sogar schließen, da die Umsätze nicht mehr in der erforderlichen Höhe erreicht wurden, die einen effektiven Fortbestand des Betriebes gewährleistet hätte. Autohandel vollzieht sich jedoch nicht nur zwischen Hersteller und renommierten Autohäusern, sondern in mannigfaltiger Art und Weise auch zwischen Erstbeliefertem und nachfolgenden kleineren Vertriebspartnern, die nicht in den Genuss einer Direktbelieferung durch die Produzenten gelangten.
Die daraus resultierende Preisspirale ist somit vorgezeichnet, denn jeder Handelspartner möchte schließlich bei der Weiterveräußerung seiner Fahrzeuge einen, selbst wenn nur kleinen Gewinn erzielen. Diesen Anspruch haben natürlich auch die vielen tausend Privathändler, die gegebenenfalls auf einem Freigelände, ohne repräsentative Ausstellungshallen und kundenorientierte Werkstätten, den Autohandel mit Neu- oder Gebrauchtwagen betreiben und dabei eine bunt gemischte Fahrzeugkarawane, vom so genannten Zweitwagen bis zur edlen Nobelkarosse, zur Schau stellen.