Führerscheinanfänger

Führerscheinanfänger verursachen immer weniger Unfälle

Führerscheinanfänger waren noch vor wenigen Jahren die häufigsten Unfallverursacher im Straßenverkehr. Das hat sich in der letzten Zeit stark geändert.

 

Die Unfallstatistiken sprechen eine deutliche Sprache: Während Führerscheinanfänger früher eine überdurchschnittliche Unfallzahl aufwiesen, ist diese Quote seit Jahren sinkend. Der Grund dafür sind eine verbesserte Ausbildung sowie gesetzgeberische Maßnahmen. Heutzutage wird bereits in der Fahrschule viel Wert auf ein defensives Fahrverhalten gelegt. Dies ist auch bedingt durch die wachsende Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge.

Während man früher auch in der Stadt durchaus zügig fahren konnte, ist dies heute zum großen Teil nicht mehr möglich. Der einzelne Autofahrer wird dadurch gezwungen, erhöhte Rücksicht auf die anderen Verkehrsteilnehmer zu nehmen. Es ist nicht sinnvoll, unbedingt auf seinem Recht zu bewahren. Was hilft es, wenn man bei einem Verkehrsunfall vollkommen im Recht war? Den Ärger und den Zeitverlust hat man trotzdem. Das sehen inzwischen auch viele junge Leute ein. Gerade die Gruppe der 18-20jährigen fährt heute vorsichtiger und defensiver als je zuvor.

Dies hat seinen Grund auch in gesetzgeberischen Maßnahmen. Der erste Schritt war der bereits vor vielen Jahren eingeführte Führerschein auf Probe für Fahranfänger. Dabei muss der junge Fahrer zu einer Nachschulung, wenn er im Straßenverkehr unangenehm auffällt. Bei schweren Verstößen kann ihm sogar die Fahrerlaubnis wieder entzogen werden. Dies hat dazu beigetragen, dass Fahranfänger ein vorsichtigeres Fahrverhalten an den Tag legten.

Aber auch das begleitete Fahren ab 17 Jahren scheint ein Erfolg zu sein. Bereits Statistiken aus anderen europäischen Ländern bewiesen, dass damit die Unfallziffer bei Führerscheinanfängern erheblich gesunken ist, und auch bei uns zeichnet sich dieser Trend ab. Beim begleiteten Fahren darf ein Fahranfänger ein Fahrzeug bereits mit 17 Jahren fahren, wenn er von einer mindestens 30 Jahre alten Person begleitet wird. Dieser Beifahrer muss in die Prüfungsbescheinigung eingetragen sein, muss die Fahrerlaubnis der Klasse B oder der Klasse 3 seit mindestens fünf Jahren besitzen und darf nicht unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen stehen. Auch dürfen für ihn in der Verkehrssünderkartei in Flensburg nicht mehr als drei Punkte eingetragen sein.

Führerscheinanfänger haben es heute schwerer als je zuvor, einen Führerschein zu erwerben. Nicht nur die praktischen, auch die theoretischen Anforderungen steigen ständig. Deshalb ist es zu begrüßen, dass der Gesetzgeber, aber auch die Fahrschulen, die Ansprüche der Ausbildung an das heute benötigte Niveau anpassen. Neben anderen Faktoren spielt dies eine große Rolle, um die Zahl der Verkehrsunfälle in Deutschland weiterhin sinken zu lassen.