Aufgepasst beim Kauf von Autokindersitzen
Jeder zweite Kindersitz kann Tester nicht überzeugen
Der neue Kindersitztest von ADAC und Stiftung Warentest unterstreicht die Bedeutung einer gezielten Auswahl von Rückhaltevorrichtungen für Kinder.
Den Kauf eines Kindersitzes stellen sich die meisten Eltern sehr leicht vor. Tatsächlich ist die Situation jedoch eine andere, zumindest wenn großer Wert darauf gelegt wird, dass ein guter Schutz der Kinder im Fahrzeug besteht – und darauf sollte geachtet werden. Laut dem ADAC ereignen sich jährlich mehr als 10.000 Verkehrsunfälle, bei denen sich Kinder im Fahrzeug befinden. Angesichts dieser Situation sollte das Thema Sicherheit nicht zu kurz kommen.
Die Auswahl gestaltet sich in erster Linie deshalb so schwierig, weil zwischen den Kindersitzmodellen der einzelnen Hersteller zum Teil eklatante Sicherheitsunterschiede bestehen. Deshalb deshalb ist es ratsam, sich einen aktuellen Kindersitztest zu besorgen. Einer der etabliertesten Tests kommt vom ADAC. Gemeinsam mit der Stiftung Warentest untersucht der Automobilclub einmal im Jahr, wie es um die einzelnen Modelle bestellt ist. Dieses Jahr wurden 27 verschiedene Kindersitzmodelle getestet.
Nur zwei Kindersitze mit „sehr gut“ bewertet
Der aktuelle Test bestätigt wieder einmal, dass beim Erwerb leicht Fehlgriffe getätigt werden können. Lediglich zwei der getesteten Modelle konnten auf ganzer Linie überzeugen und sich somit die Note „sehr gut“ sichern. Weitere zwölf Modelle wurden noch mit „gut“ bewertet.
Man könnte meinen, hohe Preise bei Kindersitzen würden für Qualität stehen. Dies ist jedoch nicht so, wie der Kindersitztest des ADAC belegt. Tatsächlich sagt der Preis nichts über die gebotene Leistung aus, selbst ein 400 Euro teurer Sitz konnte nicht überzeugen und wurde schlussendlich mit der Note „mangelhaft“ bewertet. Gute Sitze müssen daher nicht zwingend teuer sein, auch im mittleren Preissegment sind zuverlässige Modelle zu finden.
Deutliche Verbesserungen bei der Schadstoffbelastung
Im vergangenen Jahr schnitten einige Kindersitze im Test schlecht ab, weil sie hohe Anteile an Schadstoffen enthielten – selbst Modelle, die sonst zu überzeugen wussten, waren betroffen. Auf die Ergebnisse des Tests haben die Hersteller reagiert, ein Hersteller konnte sich beim Schadstofftest im Vergleich zum Vorjahr von der Note „mangelhaft“ auf „sehr gut“ verbessern. Zugleich fiel kein Sitz in dieser Disziplin durch.
Abschließend sei angemerkt, dass der Erwerb eines hervorragend bewerteten Kindersitzes nicht automatisch die höchste Sicherheit verspricht. Maximaler Schutz ist nur gewährleistet, wenn sich Eltern in der Lage befinden, Kindersitze richtig einzubauen und die Kinder korrekt zu sichern. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, sich spätestens nach dem Kauf intensiv mit der Anleitung zu beschäftigen und somit eine korrekte Nutzung sicherzustellen.