Hilflosigkeit am Unfallort

Kenntnisse in Erster Hilfe fallen bei Mehrheit der Autofahrer bescheiden aus

11.05.13

Obwohl die Teilnahme am Erste Hilfe Kurs eine Voraussetzung für den Erhalt des Führerscheins ist, können nur wenige Kraftfahrer im Ernstfall helfen.

 
Gut, wenn die Sanitäter da sind. Viele Kraftfahrer können keine Erste Hilfe leisten. © panthermedia.net/Rainer JunkerGut, wenn die Sanitäter da sind. Viele Kraftfahrer können keine Erste Hilfe leisten.

Tag für Tag ereignen sich auf Europas Straßen zahlreiche und zum Teil auch sehr schwere Hilfe. Etliche Unfallopfer sind schwer verletzt und müssen daher direkt am Unfallort versorgt werden. Hierbei handelt es sich keinesfalls um eine Aufgabe, für die nur alarmierte Rettungskräfte zuständig sind. Wer sich an einem Unfallort aufhält und sich körperlich dazu in der Lage befindet, Erste Hilfe zu leisten, ist hierzu verpflichtet.

Zumindest in der Theorie befinden sich alle Kraftfahrer in der Lage, dies auch tatsächlich zu tun. Immerhin gilt die Teilnahme an einem entsprechenden Kurs als Voraussetzung, um die Fahrerlaubnis zu erhalten: Wer keinen Kurs in Erster Hilfe besucht, erhält auch keinen Führerschein. Angesichts dieser Tatsache sollte man meinen, dass an Unfallorten optimal geholfen wird.

Überforderung anstatt Unterstützung

Leider sieht die Realität vollkommen anders aus. Der ADAC und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) gaben gemeinsam bei EuroTest eine Befragung in Auftrag. Insgesamt wurden je 200 Kraftfahrer in 14 europäischen Ländern befragt. Diese mussten verschiedene Fragen rund um Erste Hilfe Maßnahmen beantworten. Es wurde ermittelt, innerhalb welchen Rahmens sich die Personen in der Lage befinden, vernünftig Erste Hilfe zu leisten.

Alles in allem fiel das Ergebnis der Befragung recht bescheiden aus. Lediglich drei Viertel der befragten Personen traute sich zu, im Ernstfall tatsächlich zu helfen. Deutlich weniger, nämlich knapp die Hälfte der Befragten befinden sich in der Lage, eine verletzte Person korrekt seitlich zu stabilisieren. 41 Prozent der Befragten wussten, was bei Atemstillstand zu tun ist. Lediglich 33 Prozent von ihnen wussten tatsächlich über sämtliche Notfallmaßnahmen Bescheid.

Lediglich ein Erste Hilfe Kurs genügt nicht

Experten sehen die Ursache dieses Problems in der Tatsache, dass zu wenige Auffrischungen der Kenntnisse in Erster Hilfe unternommen werden. Zahlreiche Kraftfahrer besuchen lediglich einen Erste Hilfe Kurs. Wenn dieser Kurs schon mehrere Jahre zurückliegt, sind die meisten Dinge wieder vergessen. Infolge kann am Unfallort keine Erste Hilfe geleistet werden.

Auffrischungskurse sind eine Lösung für dieses Problem. Allerdings gelten sie nicht als obligatorisch. Letztlich kann nur an die Vernunft der Kraftfahrer appelliert werden. Im Idealfall erkennen sie selbst, wie wichtig entsprechende Kenntnisse sind und besuchen Kurse zur Auffrischung der Kenntnisse daher freiwillig.

   

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