Schalldämpfer

Am ehesten ist der Schalldämpfer aus der Auspuffanlagen-Technik im Kraftfahrzeugbereich bekannt. Er reduziert hier massiv die austretenden Auspuffgeräusche. Im Kraftfahrzeug werden meist zweierlei Bauarten von Schalldämpfern eingesetzt. Entweder separiert als Mittel- und Endschalldämpfer oder kombiniert in einem einzigen Schalldämpfer. Nur so kann das breite Frequenzspektrum sicher abgedeckt werden. In der Regel ist der Schalldämpfer dem Katalysator nachgeschaltet, um die Abgasgeräusche zu vermindern. Im Absorptionsdämpfer ist Stein- oder Glaswolle integriert. Dieses poröse Material sorgt dafür, dass der Schall durch die Reibung daran in Wärme umgewandelt wird. Durch Mehrfachreflexion wird der Effekt verstärkt und es werden hauptsächlich die hohen Frequenzbereiche unterdrückt. Die Reflexionsdämpfer enthalten mehrere Kammern für das Reflexionsprinzip. Beim Durchlaufen dieser Innenräume wird der Schall um seine Schwingungsweite beschnitten. Diese Art des Schalldämpfers dämpft die unteren Frequenzbereiche ein.

Aus Kriminalfilmen ist eine weitere Art der Schalldämpfung bekannt. Als Waffenaufsatz bei Handfeuerwaffen wird ein Schalldämpfer genutzt, nicht um möglichst unauffällig agieren zu können, sondern um plötzlicher Taubheit. Einige Waffen haben diesen Schalldämpfer schon fest im Lauf integriert und es muss kein extra Schallschutz aufgeschraubt werden.

Durch den Schalldämpfer bei Handfeuerwaffen wird der Mündungsknall reduziert, der durch das verbrannte Schusspulver entsteht. Dieser Dämpfer hat eine oder mehrere Kammern, in denen die Pulvergase einströmen können, wenn das Geschoss abgefeuert wird. Prinzipiell muss der Schalldämpfer an das Kaliber der Schusswaffe angepasst werden. Er sieht aus wie ein walzenförmiges Rohr, welches vorne und hinten mit einer Wand verschlossen ist, und nur in der exakten Mitte einen Durchlass für das jeweilige Waffenprojektil besitzt. Befinden sich mehrere Wände im innern des Schalldämpfer-Rohres, bestehen diese aus einem weichen Kunststoffgemisch mit entsprechend kalibergroßen Durchlässen.

Schalldämpfer an Handfeuerwaffen werden überwiegend von Spezialeinheiten des Militärs oder der Polizei angewendet. Die Beschaffung eines Schalldämpfers ist in Deutschland entgegen der allgemeinen Meinung keineswegs illegal. Dazu benötigt man lediglich einen Eintrag in der Waffenbesitzkarte wenn es sich um eine Handfeuerwaffe der gehobenen Art handelt. Dreht es sich um eine “freie Waffe“, muss der Käufer nur über 18 Jahre alt sein, da der Schalldämpfer als wesentliches Teil mit der Schusswaffe gleichgestellt ist.