Schwertransport

Immer wieder hört man im Radio, dass ein Schwertransport den Verkehr behindert und nicht überholt werden kann. Viele Autofahrer, die genau auf dieser Strecke unterwegs sind, würden dann vor Ärger am liebsten ins Lenkrad beißen. Den meisten davon ist aber vermutlich nicht klar, welcher Aufwand, welche Planung und welche Organisation nötig sind, um einen solch einen Transport durchzuführen.

Im Grunde genommen unterscheidet man zwischen zwei Arten von Schwertransporten: Der eine hat ein sehr hohes Gewicht, aber relativ kleine Abmessungen. Der andere, der so genannte Großraumtransport, ist in Länge, Breite und/oder Höhe ungewöhnlich groß, wiegt aber nicht übermäßig viel. Am spektakulärsten sind natürlich Kombinationen von beiden. Hier finden sich oft Tausende von Zuschauern ein, um das Schauspiel zu beobachten.

Die Planung des Transports beginnt mit der Auswahl der richtigen Streckenführung. Die kritischen Punkte dabei sind Brücken und Unterführungen, teils wegen der Höhe, aber auch wegen des zu tragenden Gewichts. Notfalls muss ein Umweg ausgewählt werden. Nach der groben Planung auf der Landkarte fährt ein Fahrzeug des beauftragten Transportunternehmens die ganze Strecke ab und sucht dabei nach möglichen Schwierigkeiten, die später den Schwertransport gefährden könnten. Dabei wird genau notiert, an welchen Stellen möglicherweise Verkehrszeichen oder gar Ampeln abgebaut werden oder elektrische Leitungen abgehängt werden müssen. Bei kritischen Stellen wird mit dem Maßband auf den Zentimeter genau nachgemessen, ob der Transport noch durchpasst oder nicht.

Ist die Route einmal festgelegt, muss bei den zuständigen Behörden eine Sondergenehmigung beantragt werden. In dieser Erlaubnis werden mögliche Auflagen vorgeschrieben: Die Uhrzeit, zu der der Transport durchgeführt werden darf, sowie die Art der Begleitung. Nicht immer ist eine Polizeibegleitung erforderlich, doch wenn, dann übernehmen speziell ausgebildete Beamte diese Aufgabe. Sie sind mit der Durchführung von Schwertransporten vertraut und sorgen dafür, dass andere Verkehrsteilnehmer nicht mehr als nötig behindert werden. Auch können sie bestimmte Straßen für den normalen Autoverkehr sperren, so dass der Transport reibungslos vorankommt und andere Autofahrer nicht gefährdet werden. Auch wenn eine Firma noch so viel Erfahrung hat, ein Schwertransport wird nie zur Routine werden.