Verkehrssünderkartei
Zahlreiche Falschinformationen über Punktereform im Umlauf
Das Punktesystem der Verkehrssünderkartei in Flensburg soll vereinfacht werden. Derzeit befinden sich zahlreiche Falschinformationen im Umlauf.
In naher Zukunft möchte das Bundesverkehrsministerium das Punktesystem in Flensburg reformieren. Es ist eine Umstellung geplant, welche das System einfacher und somit auch verständlicher macht. Als in den vergangenen Tagen erstmalig darüber berichtet wurde, waren zahlreiche Autofahrer sowie auch andere Kraftfahrer geschockt. Viele Berichte ermittelten nämlich den Eindruck, dass Verkehrsünden künftig wesentlich härter bestraft werden.
Allerdings sind viele Aussagen, die bislang veröffentlicht wurden, mit Vorsicht zu genießen. Das Bundesverkehrsministerium hat sich nämlich noch nicht öffentlich zu Wort gemeldet. Zahlreiche Journalisten bedienen sich vielmehr inoffizieller Quellen, weshalb die Informationen nicht zwingend für bare Münze genommen werden. Nicht zu vergessen ist die Boulevard-Presse, die gerne mit Übertreibungen aufwartet, um somit mehr Aufmerksamkeit zu erlangen.
Keine höheren Bußgelder
Aufgrund der zahlreichen Falschinformationen, die über die Medien verbreitet wurden, hat sich der ADAC zu Wort gemeldet. Europas größter Automobilclub arbeitet eng mit dem Bundesverkehrsministerium zusammen und verfügt daher über einen vergleichsweise guten Einblick in die Thematik. Laut dem ADAC sollten alle Kraftfahrer erst einmal abwarten, bis vom Ministerium sämtliche Details festgelegt und offiziell bekannt gegeben sind.
Allerdings gab der ADAC auch an, dass einige der bislang veröffentlichen Informationen in der Tat nicht stimmen. Dies gilt besonders für die Erhöhung von Bußgeldern. Das Bundesverkehrsministerium bestätigte gegenüber dem ADAC, dass die Reform keine automatische Erhöhung der Bußgelder nach sich zieht. Ebenfalls ist falsch, dass Führerscheine nach der Reform schneller entzogen werden.
Im Vordergrund steht die Vereinfachung
Die wesentliche Absicht der Reform besteht darin, das Punktesystem zu vereinfachen und es dadurch verständlicher zu machen. Deswegen soll die Fahrerlaubnis künftig schon bei acht Punkten eingezogen werden. Allerdings werden die Vergehen mit weniger Punkten bestraft, wodurch ein Ausgleich geschaffen wird.
Bislang können Verkehrssünden mit ein bis sieben Punkten bestraft werden. Für das künftige System ist vorgesehen, dass je nach Schwere des Vergehens nur noch ein oder zwei Punkte vergeben werden. Für Verstöße, welche nicht die Verkehrssicherheit gefährden, wie zum Beispiel das Fahren ohne Plakette in der Umweltzone, soll gar nicht mehr mit Punkten geahndet werden.