Chopper

Für Zweiradfans sind Chopper das Höchste der Gefühle

Chopper werden wegen ihrer Bauweise sofort auch von Laien erkannt. Was hat diese charakteristischen Motorräder bei den Zweiradfans so beliebt gemacht?

 

Spätestens seit dem Film Easy Rider sind sie auch bei uns in Deutschland bekannt: Die lange Vorderradgabel und ein hoher Lenker sind typisch für Chopper. Durch die nach vorne verlegten Sitzrasten entsteht eine relativ niedrige Sitzposition, die diese Maschinen auch bei weiblichen Motorradfans sehr beliebt macht. Das Design einer Chopper hat jedoch auch seine Nachteile: Das Kurvenfahren ist wegen des langen Radstandes schwieriger als bei herkömmlichen Motorrädern. Solche Kleinigkeiten werden jedoch von der Chopper-Gemeinde gerne in Kauf genommen.

Der Begriff Chopper stammt aus Kalifornien. To chop ist das englische Wort für abhacken, und dementsprechend entstand der Name durch Motorradbesitzer, die nach dem Kauf erst einmal alles von der Maschine entfernten, was ihnen überflüssig erschien. Dadurch wurde Gewicht gespart und die Geschwindigkeit erhöht. Durch die fehlenden, vom Hersteller oft überdimensionierten Schutzbleche entstand aus einer opulent aussenden Maschine eine sportlich-flotte Chopper.

Der amerikanische Motorradhersteller, der diese schwülstigen Maschinen baute, erkannte zwar den Trend, weigerte sich aber jahrelang, Chopper in seine Produktion aufzunehmen. Mit ein Grund war die Tatsache, dass solche Motorräder gerne von gewaltbereiten Rockerbanden gefahren wurden. Als diese Art Maschinen jedoch auch in der Normalbevölkerung immer beliebter wurde, begann auch dieser Hersteller, seine Motorräder mit Chopper-Merkmalen zu versehen. Allerdings wurden diese unter der Bezeichnung Factory Custom hergestellten Maschinen vom harten Kern der Chopper-Fans abgelehnt, weil damit eines der ursprünglichen Ziele, nämlich eine individuelle Gestaltung der Maschine, verloren ging.

In den 80er Jahren begannen auch die Japaner, Chopper herzustellen, indem sie ihre Motorräder mit einigen für diese Maschinen typischen Details ausstatteten. Allerdings fehlten diesen viele typische Merkmale, weshalb sie als Soft-Chopper bezeichnet wurden. Es dauerte jedoch nicht lange, und die Japaner stellten Maschinen her, die richtige Chopper-Merkmale enthalten: Eine knallharte Federung und deshalb, in Verbindung mit der sowieso schon ungemütlichen Sitzposition, ein unkomfortables und wegen der Fahrwerksgeometrie auch schwer zu kontrollierendes Fahrverhalten. Beides wurde durch die Erfindung der Cruiser eliminiert, welche zwar noch Chopper-Merkmale haben, jedoch ein entspanntes Fahrerlebnis bieten.