Künstlicher Motorensound

Elektroautos von Audi erhalten individuelle Klangprofile

04.05.12

Das fehlende Motorengeräusch eines Elektroautos erhöht das Unfallrisiko im Straßenverkehr. Die Autohersteller müssen deshalb auf Lautsprechersound setzen.

 
Am Akustik-Prüfstand wird der Sound des Audi R8 e-tron optimiert © AudiAm Akustik-Prüfstand wird der Sound des Audi R8 e-tron optimiert

Noch sind Fahrzeuge mit Elektroantrieb vergleichsweise selten im öffentlichen Straßenverkehr anzutreffen. Doch im Lauf der kommenden Jahre dürfte sich dies allmählich ändern. Man denke nur an die steigende Anzahl an Hybridfahrzeugen. Viele dieser Fahrzeuge können kurze Strecken sogar rein elektrisch zurücklegen. Außerdem arbeiten die Autohersteller mit Hochdruck daran, die Reichweiten der Elektroautos zu vergrößern und gleichzeitig die Anschaffungskosten zu senken.

Es gilt daher als sehr wahrscheinlich, dass Elektrofahrzeuge in einigen Jahren zum ganz normalen Straßenbild gehören. Prinzipiell ist dies eine positive Entwicklung, denn letztlich tragen Elektroautos dazu bei, die Energie- und Mobilitätsprobleme zu lösen. Allerdings schaffe sie auch neue Probleme, die unter anderem den Bereich der Verkehrssicherheit betreffen.

Lautlose Elektroautos sind ein Risiko im Straßenverkehr

Besonders für Fußgänger und Radfahrer stellen Elektroautos eine Gefahr dar. Das wesentliche Problem besteht darin, dass die Fahrzeuge im Stadtverkehr kaum zu hören sind. Wegen der vergleichsweise niedrigen Geschwindigkeiten entsteht an den Reifen kaum ein Abrollgeräusch. Den eigentliche Antrieb ist ebenfalls nicht bzw. erst sehr spät zu hören. Folglich steigt das Risiko von Zusammenstößen.

Die Lösung des Problems besteht darin, die Fahrzeuge mit einem künstlichen Motorensound zu versehen. Für einige Personen mag sich dies zunächst ein wenig lächerlich anhören, aber dieser Sound ist wichtig, damit eine Wahrnehmung im Straßenverkehr garantiert ist. In den USA wurde bereits vor längerer Zeit beschlossen, dass Elektroautos in bestimmten Bundesstaaten mit Geräuschmodulen ausgestattet sein müssen. In Europa sollen derartige Vorschriften auch bald gelten.

Akustikexperten entwickeln den perfekten Elektroauto-Sound

Für die Autohersteller besteht eine der großen Herausforderungen darin, den passenden Sound für ihre Elektrofahrzeuge zu finden. Schließlich macht es keinen Sinn, die klassische Soundkulisse eines Autos mit Verbrennungsmotor zu hinterlegen. Im Hause Audi hat man entschieden, einen sehr eigenständigen Klang zu entwickeln, der im Straßenverkehr gut zu hören ist und auch tatsächlich zu Elektrofahrzeugen passt.

Eines der ersten Modelle, das nun mit Sound ausgestattet wird, ist der Audi R3 e-tron. Innerhalb eines Zeitraums von ca. vier Jahren wurde eine komplette Soundeinheit mit Außenlautsprecher entwickelt. Der Sound klingt künstlich und erinnert dennoch an ein fahrendes Auto. Wie Audi mitgeteilt hat, arbeitet man an Soundprofilen, damit jede Modellreihe später einen individuellen Klang erhält.

   

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