EU weitet Pläne zur Änderung der Hauptuntersuchung aus

Hauptuntersuchung womöglich bald auch für Kleinkrafträder

23.08.12

Beim Thema Hauptuntersuchung scheint die EU Kommission keine Gnade zu kennen. Laut ADAC will die EU nun auch Kleinkrafträder zur HU schicken.

 
Die EU möchte auch Kleinkrafträder zur jährlichen Hauptuntersuchung schicken © panthermedia.net/Adam GolabekDie EU möchte auch Kleinkrafträder zur jährlichen Hauptuntersuchung schicken

Obwohl die klassischen Kreidler und Zündapp Mofas nur noch äußerst selten im Straßenverkehr anzutreffen sind, erfreuen sich Kleinkrafträder nach wie vor einer sehr großen Beliebtheit. Es ist vor allem der Motorroller, der es vielen Personen angetan hat. Vor allem bei Jugendlichen ist er als Mofaroller sehr beliebt, da er günstig ist und zugleich eine relativ gute Mobilität verspricht.

Auch bei Erwachsenen kommen die Roller gut an. Insbesondere in den unteren Einkommensgruppen gelten diese Fahrzeuge als Gefragt. Gegenüber einem Pkw ist ein Kleinkraftrad sehr kostengünstig. In der Anschaffung ist es preiswert und auch bei den Unterhaltskosten schlägt es sich hervorragend. Dies liegt nicht nur an niedrigen Verbrauchswerten und günstigen Versicherungen, sondern auch an der Tatsache, dass keine Hauptuntersuchung durchgeführt werden muss.

Jährliche Hauptuntersuchungen auch bei Kleinkrafträdern

Der ADAC will in Erfahrung gebracht haben, dass die EU genau dies ändern möchte. Die zuständige EU Kommission plant die Einführung einer Hauptuntersuchung, die auch für Kleinkrafträder gilt. Damit würde sich für die Besitzer von Kleinkrafträdern so einige ändern. Die Zulassung würde deutlich aufwändiger werden und zugleich würden auch Kosten entstehen. Bislang musste man sich lediglich ein so genanntes Versicherungskennzeichen beschaffen, um entsprechende Fahrzeug nutzen zu dürfen.

Zumindest plant die EU, Hauptuntersuchungen für Kleinkrafträder und Roller über 25 km/h verpflichtend zu machen. Neufahrzeuge sollten nach vier Jahren zum ersten Mal bei einer Prüfeinrichtung unter die Lupe genommen werden. Nach zwei Jahren soll die nächste Untersuchung erforderlich sein, später dann sogar jährlich.

Kraftfahrer werden zur Kasse gebeten

Sollte solch eine EU-Richtlinie verabschiedet werden, wären zahlreiche Bürger betroffen. Laut einer ersten Berechnung des ADAC müssten 1,5 Millionen Kleinkrafträder zur Hauptuntersuchung antreten. Für die Prüfeinrichtungen wäre dies ein lukratives Geschäft: Sie würden an den Untersuchungen gutes Geld verdienen. Doch gerade Jugendliche und Kleinverdiener wären am Ende diejenigen, die für die Zeche aufkommen müssen.

Erst vor knapp zwei Wochen sorgte die EU für Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass Pkws in Zukunft jährlich zur Hauptuntersuchung antreten sollen. Bereits hier hatte der ADAC lautstark protestiert, weil man keinen großen Nutzen darin erkennen kann. Gerade einmal 0,5 Prozent aller Pkw-Unfälle sollen mit technischen Mängeln in Verbindung stehen – und den größten Anteil dieser Mängel nehmen Reifenschäden ein.

   

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