Besserer Lärmschutz gefordert

Laute Kraftfahrzeuge und Straßen beeinträchtigen die Gesundheit

24.05.12

Der Lärm vom Straßenverkehr wird gerne unterschätzt. Dabei ist er schädlich für die Gesundheit. Experten fordern daher einen verstärkten Lärmschutz.

 
Lärm des Straßenverkehrs verursacht Stress © ACELärm des Straßenverkehrs verursacht Stress

Autos und Lastwagen können richtig laut sein. Wenn man in ihnen sitzt und unterwegs ist, bekommt man dies häufig gar nicht mit. Die tatsächliche Lautstärke bekommen andere zu spüren, nämlich diejenigen, die sich außerhalb aber zugleich in Nähe der Fahrzeuge befinden. Typische Leidgeplagte sind Bewohner von Siedlungen in Nähe von Autobahnen oder stark befahrenen Bundesstraßen.

Laut einer Mitteilung des Auto Club Europa (ACE) wird das Ausmaß der Lärmbelästigung durch den Kraftverkehr gerne unterschätzt. Dabei verkörpert der Verkehrslärm ein ernsthaftes Problem. Die EU schätzt den volkswirtschaftlichen Schaden, der europaweit durch Lärm hervorgerufen wird, auf rund 120 Millionen Euro. Vor allem Stress ist ein großes Problem: Wer anhaltendem Verkehrslärm ausgesetzt ist, steht oftmals unter Dauerstress, was wiederum schlecht für Gesundheit und Belastbarkeit ist.

Autohersteller könnten mehr unternehmen

Vom ACE werden unter anderem die Autohersteller kritisiert. Laut dem Auto Club setzen sich die Autohersteller energisch zur Wehr, wenn es um strengere Lärmvorschriften geht. Dass die Politik entsprechende Vorschriften verschärft hat, sei binnen 42 Jahren lediglich ein einziges Mal vorgekommen – und dies sei im Jahr 1970 gewesen.

Allerdings muss den Autoherstellern zu Gute gehalten werden, dass sie dennoch daran gearbeitet haben, ihre Fahrzeuge leiser zu machen. Der zulässige Geräuschpegel für Pkw liegt bei 74 Dezibel, der von den meisten Fahrzeugen jedoch unterschritten wird – zum Teil sogar sehr deutlich. Dass es auf den Straßen nicht leiser geworden ist, hat in erster Linie damit zu tun, dass das Verkehrsaufkommen immer stärker zunimmt.

So lässt sich der Lärmpegel senken

Dennoch können die Autohersteller am Lärmpegel der Fahrzeuge arbeiten. Am lautesten sind laut ACE die Autoreifen. Beim Fahren entstehen Abrollgeräusche, die mit zunehmender Geschwindigkeit immer lauter werden. Durch Optimierung der Reifen sei es möglich, den Lärm zu begrenzen.

Aber nicht nur die Autohersteller können zum Lärmschutz beitragen. Auch der Staat ist gefragt. Gerade bei Autobahnen würde es sich anbieten, verstärkt auf den so genannten Flüsterasphalt zu setzen. Aufgrund seiner Beschaffenheit reduziert er den Fahrzeuglärm merklich. Allerdings wird dieser Asphalt vergleichsweise selten eingesetzt. Der Einsatz von Flüsterasphalt verspricht eine Senkung des Lärmpegels um fünf bis neun Dezibel.

   

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