Schwertransporte

Schwertransporte garantieren einen Ausnahmezustand

Die Straßenverkehrsordnung ist durch Schwertransporte so gut wie außer Kraft gesetzt. Zwei Begleitfahrzeuge und die Polizei regeln nun den Verkehr.

 

Wer schon einmal in einen Schwertransport geraten ist, der hat das Spektakel schon ganz aus nächster Nähe betrachten können. Schwertransporte weichen in ihrer Eigenart und nicht allzu häufigen Auftreten von der Straßenverkehrsordnung ab. Dabei wird der Begriff Schwertransport noch in vier unterschiedliche Arten aufgeteilt. Großraumtransport gilt für überdimensionale Gegenstände, die nicht unbedingt hohes Gewicht haben müssen. Der Schwertransport wiederum muss ein hohes Gewicht haben, aber nicht groß sein. Dann die Kombination aus beiden zusammen und letztlich die vierte Art. Sie bezeichnet Langtransporte für Güter ab 20 Meter Länge.

All diese Arten von Schwertransporten unterliegen festen Bestimmungen, die von Bundesland zu Bundesland variieren. Somit fängt der Transport schon im Vorfeld an, während der Organisation, nicht ganz einfach zu werden. Ganz im Gegenteil. Die Planung eines Schwertransports setzt Organisationstalent und hohe Erfahrungswerte voraus. Ein Unternehmen für Schwertransporte kann sich keinen Fehler im organisatorischen Ablauf leisten, denn in der Regel treten unterwegs noch genug kleinere Pannen auf. Das können im Weg stehende Ampelanlagen sein, oder zu enge Kurven, etc. Alle Beteiligten am Transport, insbesondere der Fahrer des Schwertransporters, müssen hart gesottene Menschen mit starken Nerven sein, die so schnell nichts aus der Ruhe bringt. Denn nicht allerorts werden diese Transporte gerne und mit Spannung beobachtet.

Für Schwertransporte gelten extreme Auflagen bis hin zu Fahrverboten. Zum Beispiel ist in der Ferienzeit die Nutzung bestimmter Brennpunktautobahnen untersagt. Überschreitet ein Transporter die Länge von 23,5 Metern gelten generelle Zeiteinschränkungen für die Bewegung dieses Transports. Freitags ab 15Uhr bis montags 8:30 Uhr darf dieser Transporter nicht auf seiner Strecke bewegt werden. Und während der Woche täglich nur von 8:30 Uhr bis 15:30 Uhr.

Doch was Schwertransporte eigentlich kompliziert macht, sind ungeduldige Autofahrer, die es eilig haben und nicht wissen, auf welche Verkehrszeichen sie in einer solchen Situation zu achten haben. Gelangt man in einen Schwertransport, sind nur noch die Signale der Begleitwagen von absoluter Relevanz. Hält man sich nicht daran, bringt man den Transport, die anderen Verkehrsteilnehmer und vor allem sich selbst in größte Gefahr. Ein solches Fehlverhalten wird zur Anzeige gebracht und kann unangenehme Strafverhandlungen nach sich ziehen.