Alkohol am Steuer

Der Vatertag wird in zahlreichen Regionen Deutschlands sehr intensiv gefeiert – auch von denjenigen, die gar keine Väter sind. Vielen Ortes ziehen Männer allen Altersgruppen mit dem Bollerwagen los und absolvieren die obligatorische Vatertagswanderung. Hierbei wird gerne Alkohol konsumiert, schließlich wird der Bollerwagen nicht umsonst gezogen. Sinn und Zweck des Wagens besteht darin, große Mengen an Bier zu bewegen.

Im Grunde ist gegen diese Form der Freizeitgestaltung nichts einzuwenden. Jeder kann selbst darüber entscheiden, wie er den Vatertag verbringen möchte. Allerdings bemängeln Verkehrsexperten ein Problem: Am Ende ihrer Vatertagstouren setzen sich viele Männer trotz Alkoholkonsum hinter die Lenkräder ihrer Autos. Die Folge ist eine unnötige Verkehrsgefährdung, die leider nicht immer gut endet.

Besonders viele Unfälle am Vatertag

Die Unfallforscher der Versicherer (UDV) haben eine Auswertung der von ihnen erfassten Verkehrsunfälle gemacht und sind dabei zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen. Es wurde festgestellt, dass die Anzahl der Verkehrsunfälle am Vatertag bzw. an Christi Himmelfahrt drastisch ansteigt. Sie verdreifacht sich: Im Jahr 2010 ereigneten sich an Christi Himmelfahrt bundesweit 296 Unfälle, bei denen mindestens ein Beteiligter unter Alkoholeinfluss stand.

In Anbetracht der Tatsache, dass es an keinem anderen Tag im Jahr zu solch vielen Unfällen mit Fahrern kommt, die unter Alkoholeinfluss stehen, ist die Sachlage klar. Durchschnittlich bzw. an anderen Tagen liegt die Unfallquote um zwei Drittel niedriger. Somit lässt sich ein direkter Zusammenhang mit dem Vatertag und dem Alkoholkonsum herstellen.

Mehr Verantwortungsbewusstsein ist gefragt

Verkehrsexperten bemängeln das Bewusstsein der Kraftfahrer. Besonders junge Menschen halten das Fahren unter Alkohol – besonders wenn es nur um kurze Strecken geht – häufig für einen Kavaliersdelikt. Ihnen ist nicht bewusst, dass sie nicht nur sich, sondern auch andere in große Gefahr bringen. Auch hier sprechen die Statistiken eine deutliche Sprache: Wenn bei Unfällen Alkohol im Spiel ist, kommt es deutlich häufiger zu Todesfällen als bei anderen Unfällen.

Personen, die am Vatertag auf Tour gehen und Alkohol konsumieren möchten, sollten deshalb verantwortungsbewusst handeln. Dies bedeutet auch, dass nicht auf das Fahrrad ausgewichen wird. Wer sicher nach Hause kommen möchte, lässt sich am besten abholen.