Wildwechsel
Oktober und November gibt es besonders viele Wildunfälle
Kraftfahrer sollten in ländlichen Regionen besonders umsichtig fahren. Derzeit ist das Risiko von Unfällen hervorgerufen durch Wildwechsel besonders groß.
Jetzt im Herbst treten vermehrt Wildunfälle auf. Wie die Experten für Verkehrssicherheit vom ADAC mitgeteilt haben, gelten und Oktober und November als die Monate, in denen die meisten Wildunfälle registriert werden. Dies hat vor allem damit zu tun, dass die letzten Felder abgeerntet werden und sich die Tiere daher in die Wälder zurückziehen.
Die meisten Wildunfälle treten in den frühen Morgen- und Abendstunden auf. Vor allem während der Dämmerung sind Wildtiere wie Hirsch, Reh und Wildschwein sehr aktiv. Bei ihrem Rückzug in die Wälder kann es zu Zusammenstößen mit Kraftfahrzeugen kommen. Allein im vergangenen Jahr verunglückten 2.669 Menschen bei Wildunfällen – 20 davon tödlich.
Das Unfallrisiko lässt sich verringern
Kraftfahrer haben die Möglichkeit, das Unfallrisiko maßgeblich zu verringern. Im Wesentlichen kommt es darauf an, besonders umsichtig zu fahren. Wer an Felder in Waldgebieten auf der Straße unterwegs ist, sollte Wildwechsel eingestellt sein. Eine erhöhte Bremsbereitschaft stellt sicher, dass man noch rechtzeitig bremsen oder zumindest das Ausmaß eines Zusammenstoßes mildern kann. Außerdem sollten größere Sicherheitsabstände zu anderen Verkehrsteilnehmern eingehalten werden.
Wer ein Wildtier am Straßenrand erblickt, sollte besonders wachsam sein. Viele Wildtiere sind in Gruppen unterwegs – nur weil man ein Tier passiert hat, ist noch lange nicht gewiss, dass man es bereits geschafft hat. Womöglich springt jeden Augenblick ein weiteres Tier auf die Fahrbahn. Sofern dieser Fall eintritt, gilt es zu bremsen, abzublenden und außerdem zu hupen. Ausweichen gilt übrigens nur bedingt als ratsam: Leider kommt es häufiger vor, dass Kraftfahrer ausweichen und dann mit Bäumen kollidieren.
Bei einem Wildunfall die Polizei rufen
Sollte es zu einem Wildunfall gekommen sein, gilt es richtig zu handeln. Dies bedeutet in erster Linie die Polizei anzurufen. Die Gesetzeshüter nehmen den Unfall auf und informieren gleichzeitig den Zuständen Jäger. Dieser kann sich wiederum um die Beseitigung des Tiers kümmern oder mit der Suche beginnen, sollte ein Tier angefahren worden sein.
Auf keinen Fall sollte man ein an- oder totgefahrenes Wildtier mitnehmen – auch nicht zur Beweissicherung. Dies ist nicht zulässig, zumal man sonst der Wilderei beschuldigt werden könnte. Wer ein Beweismittel benötigt, muss die Polizei rufen. Die Polizisten können noch direkt am Unfallort den so genannten Wildunfallschein ausstellen. Der Schein kann zum Beispiel sehr hilfreich sein, wenn es um die Regulierung des Schadens über einen Versicherer geht.