Keine jährlichen Besuche bei TÜV und Co

Pläne über häufigere Hauptuntersuchungen sind vom Tisch

03.01.13

Die europäischen Verkehrsminister haben von der Idee der jährlichen Hauptuntersuchung abgelassen. Die deutsche Regelung kann daher weiterhin bestehen.

 
Die jährliche Hauptuntersuchung ist vom Tisch © panthermedia.net/Arne TrautmannDie jährliche Hauptuntersuchung ist vom Tisch

Im letzten Jahr kam es zu einem regelrechten Streit zwischen den Automobilclubs und den Prüforganisationen, die Hauptuntersuchungen durchführen. Eine EU Kommission hatte nämlich vorgeschlagen, die Hauptuntersuchung in ganz Europa verbindlich zu machen und dabei Intervalle von einem Jahr festzusetzen. Für Kraftfahrer aus Deutschland wäre dies eine erhebliche Änderung gewesen: Sie müssten mit ihren Fahrzeugen doppelt so oft beim TÜV oder einer anderen Prüforganisation erscheinen.

Von den Prüforganisationen wurde der Vorschlag der EU Kommission selbstverständlich begrüßt. Laut den Organisationen würden häufigere Untersuchungen dazu beitragen, Kraftfahrzeuge sicherer zu machen und somit das Unfallrisiko zu verringern. Da überrascht es nicht, dass in den letzten Wochen immer wieder Pressemitteilungen veröffentlicht wurden, in denen die Bedeutung von Hauptuntersuchung untermauert wurde.

Automobilclubs haben lautstark protestiert

Bei den Automobilclubs hat man die Situation vollkommen anders bewertet. Zahlreiche Vertreter sind der Meinung, das bestehende System funktioniert hervorragend, weshalb zusätzliche Untersuchungen unnötig sind. Kraftfahrer würde man auf diesem Weg nur unnötig zur Kasse beten. Ein wirklicher Nutzen sei kaum gegeben.

Besonders der ADAC hat lautstark protestiert. Europas größter Automobilclub wies anhand zahlreicher Statistiken nach, dass häufigere Hauptuntersuchungen so gut wie keinen Beitrag zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr leisten würden. Die Begründung: Gerade einmal 0,6 Prozent aller Unfälle gehen auf das Konto von technischen Defekten.

Verkehrsminister gegen jährliche Hauptuntersuchungen

Am Donnerstag haben die europäischen Verkehrsminister darüber entschieden, wie die Richtlinie für die Mitgliedsstaaten lauten soll. Hierbei hat man sich darauf verständigt, dass jährliche Hauptuntersuchungen unnötig sind. Infolge verständigte man sich auf ein Intervall mit größerem Zeitfenster. Die in Deutschland geltenden Vorschriften zur Hauptuntersuchung erfüllen die Vorgaben der EU Richtlinie bereits.

Im Hause des ADAC hat man die Entscheidung der EU Kommission begrüßt. Aus Sicht der Experten genügen die derzeitigen Vorgaben, um eine ausreichende Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten. Zugleich hat die Entscheidung der Verkehrsminister sichergestellt, dass die Kraftfahrer nicht unnötig finanziell belastet werden.

   

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