Richtige Autopflege
Autopflege nach dem Winter: Gut in den Frühling starten
Die vergleichsweise warmen Temperaturen im Winter kündigen den Frühling frühzeitig an. Autofahrer können sich bald auf die anstehende Autopflege nach dem Winter vorbereiten.
Unter dem schlechten Winterwetter leiden nicht nur Menschen, sondern auch ihre Fahrzeuge. Insbesondere diejenigen, die mit ihrem Auto im Winterurlaub waren, sollten ihren fahrbaren Untersatz gründlich pflegen, sobald das Wetter es erlaubt. Das bedeutet in erster Linie: Unnötiger Ballast raus aus dem Auto und Dreck entfernen.
Winterwetter immer wieder tückisch
Der Winter kommt alle Jahre wieder - in welchem Umfang, ist jedoch meist erst dann bekannt, wenn er vor der Tür steht. 2014 war der Winter besonders tückisch. Durch seine milde Erscheinung sorgte der Winter 2014 für einen Anstieg bei den Verkehrstoten, wie das Statistische Bundesamt informiert. Insgesamt kamen im vergangenen Jahr 3.368 Menschen ums Leben, 0,9 Prozent mehr als 2013. Auch die Zahl der leicht beziehungsweise schwer verletzten Menschen erhöhte sich um 0,4 Prozent auf 389.000. Während die Anzahl der Verkehrsunfälle rückgängig war (2,4 Millionen) und es auch weniger Unfälle mit Sachschäden gab (minus 1,3 Prozent), kam es zu mehr Personenschäden (plus 3,8 Prozent).
Grund für die hohe Opferzahl soll der milde Winter gewesen sein. Autofahrer sind bei gutem Wetter häufiger und schneller unterwegs. Des Weiteren seinen auch mehr ungeschützte Verkehrsteilnehmer wie Motorrad- und Radfahrer sowie Fußgänger auf Deutschlands Straßen unterwegs.
Um das Unfallrisiko im und nach dem Winter zu reduzieren, sollten Autofahrer nicht nur aufmerksam unterwegs sein, sondern ihr Fahrzeug auch entsprechend pflegen.
Das Auto ausmisten
Im Winter muss ein Fahrzeug häufig etwas mehr tragen als in anderen Jahreszeiten. Utensilien wie die Wintersportausrüstung, Enteiser und andere Dinge verstecken sich hier für viele Wochen. Dieses zusätzliche Gewicht treibt allerdings den Spritverbrauch unnötig in die Höhe. Autofahrer sollten auch ihre Dachbox entfernen, wenn sie aus dem Winterurlaub zurückkehren. Laut dem ADAC erhöht diese den Spritverbrauch um bis zu zwei Liter je 100 Kilometer.
Autofahrer sollten beim Ausmisten nicht nur den Kofferraum kontrollieren, sondern auch weitere Ablagefächer im Fahrzeug, in denen sich eventuelle Abfälle befinden können. Falls man bei der Rückfahrt nasse Winterbekleidung im Auto gelagert hat, sollte man dafür sorgen, dass diese möglichst zügig abziehen kann.
Fahrzeug komplett durchchecken
Nach dem Ausmisten sollten Autofahrer eine ausführliche Checkliste erstellen und ihr Fahrzeug gründlich kontrollieren:
- Flüssigkeiten und Reifendruck
- Scheibenwischer und Wischwasser
- Ölstand und Kühlflüssigkeit
- Profiltiefe der Reifen
- Schläuche und Leitungen im Motorraum
Die Scheinwerfer sollte man nach einem Winterurlaub anpassen, denn das Fahrzeug ist nun leichter als zuvor.
Streusalz macht dem Auto zu schaffen
Im Winter hat der Autofahrer einen großen Feind: Streusalz. Es ist aggressiv und greift nicht nur den Lack, sondern auch die Felgen, Dichtungen und insbesondere den Unterboden an. Um sein Fahrzeug zu erhalten, ist eine entsprechende Pflege nach der Bestandsaufnahme notwendig.
Laut Eberhard Lang vom TÜV SÜD sollten Autofahrer ihr Fahrzeug auch im Winter regelmäßig pflegen. Die Pflege sieht folgendermaßen aus:
- Unterboden kontrollieren: Das Bodenblech ist im Winter einer ständigen Feuchtigkeit in Kombination mit Salz ausgesetzt. Steinschlag kann die Schutzschicht zusätzlich beschädigen. In eine solche Beschädigung können Wasser und Salz problemlos eindringen. Deshalb sollte man den Unterboden von einem Profi untersuchen lassen.
- Waschstraße besuchen: Häufige Fahrten mit dem Auto setzen es automatisch Streusalz aus. Steht es zusätzlich noch draußen, sollte der Besuch in der Waschanlage besonders oft erfolgen. Autofahrer sollten auf eine ordentliche Vorwäsche bestehen. Denn nur diese kann den Lack ihres Fahrzeugs von Salz und Schmutz befreien. Die Vorwäsche ist aus dem Grund wichtig, weil ansonsten kleine Kratzer auf dem Lack entstehen können. Nach der Wäsche sollten Autobesitzer ihre Türgummis trocken reiben und einfetten, damit die Türen bei Minusgraden nicht einfrieren.
- Schutzschicht erneuern: Eine Wachsschicht schützt das Auto gegen Kratzer und andere Schäden. Sie sollte man etwa zweimal pro Jahr auftragen. Waschstraßen besitzen ein spezielles Wachsprogramm. Nach dem Winter können Autofahrer die Wachsschicht auch per Hand erneuern. Sobald Wasser nicht mehr abperlt, sollte man die Wachsschicht erneuern.
- Türen einfetten: Im Winter möchte niemand vor einem verschlossenen Auto stehen, wenn er es eilig hat. Leider ist es keine Seltenheit, dass die Türen bei Minusgraden einfrieren. Für Gummileistungen und Dichtungen eignet sich ein Fettstift oder Silikonspray. Die Türschlösser sollten mit Graphit oder Silikon gepflegt werden. Auf einen Türschlossenteiser sollten Autofahrer trotz Pflege nicht verzichten. Der gehört in jede Manteltasche - nicht ins Handschuhfach des Autos.
Scheibenpflege des Autos
Im und nach dem Winter leidet die Windschutzscheibe enorm. Regen, Eis, Schnee und Wind - wären diese Elemente nicht bereits schlimm genug, werden zudem noch Streusalz und andere Dinge von der Fahrbahn auf die Windschutzscheibe geworfen. Autofahrer müssen folglich ihre Autoscheibe regelmäßig und richtig säubern.
Eine verschmutzte Autoscheibe ist eine der größten Sicherheitsrisiken, die sich Autofahrer selbst aussetzen können. Insbesondere nach dem Winter befindet sich die Frontscheibe in einem unschönen Zustand. Hartnäckiger Schmutz macht dem Autofahrer die Reinigung nicht einfach, dennoch ist sie nicht unmöglich.
- Auto im Schatten parken, damit die Sonne den Schmutz nicht zusätzlich härtet
- groben Schmutz mit feuchten Allzwecktüchern entfernen
- Fensterreiniger mit weichem Tuch auftragen
Die Reinigung der Windschutzscheibe ist natürlich auch bei relativ neuen Fahrzeugen notwendig, selbst dann, wenn es im Winter gerade erst gekauft wurde. Der Winter ist eine besonders belastende Jahrszeit, in der es gilt, sein Auto möglichst gut und häufig zu pflegen. Dabei ist darauf zu achten, klassische Fehler zu vermeiden: Bei der Scheibenpflege haben sich harte Tücher und Schwämmchen als ungeeignet entpuppt, da sie für kleine Kratzer im Glas sorgen können. Auch Spiritus eignet sich nicht zur Scheibenpflege: Zwar entfernt es Schmutz, es bilden sich aber auch unschöne Schlieren, die Autofahrer nicht mehr entfernen können.
Bei der Scheibenreinigung sollte man die Scheibenwischer natürlich nicht vernachlässigen. Sind diese nämlich mit Schmutz und Dreck behaftet, werden sie die kürzlich gereinigte Windschutzscheibe verunstalten.