Haftungsanspruch gegen Stadt oder Kommune

Schlaglochschäden unbedingt präzise dokumentieren

20.02.13

Schlaglöcher rufen manchmal teure Schäden am Auto hervor. Damit die Stadt oder Kommune am Ende zahlen muss, bedarf es jedoch sehr guter Beweise.

 
Schlaglöcher können teure Schäden am Auto verursachen © panthermedia.net/Wawrzyniec KoronaSchlaglöcher können teure Schäden am Auto verursachen

Auch in diesem Winter verkörpern Schlaglöcher auf unseren Straßen wieder ein großes bzw. sehr verbreitetes Problem. Auf zahlreichen Fahrbahnen haben Nässe und Kälte gewütet, was nun in Form von tiefen Löchern sichtbar wird. Entsprechende Löcher sehen nicht nur unschön aus, sie verkörpern auch eine echte Gefahr. Fahrzeuge können durch sie beschädigt werden, besonders wenn man mit höherer Geschwindigkeit über sie hinwegfährt.

Erst vor einigen Wochen wurde hier im Nachrichtenteil über dieses Problem berichtet. Es wurde deutlich gemacht, dass betroffene Autofahrer die Kosten einer Reparatur nicht unbedingt selbst tragen müssen. In Abhängigkeit von den jeweiligen Umständen besteht die Chance, dass die Kosten der Reparatur von Stadt oder Kommune zu tragen sind.

Es kommt auf den jeweiligen Einzelfall an

Zunächst gilt es zu verstehen, dass Städte und Kommunen nicht in jedem Fall zahlen müssen. Ob sie zur Übernahme der Kosten verpflichtet sind, hängt ganz von den jeweiligen Umständen ab. Die Fahrbahnbeläge müssen sich nämlich nicht per Vorschrift in einem exzellenten Zustand befinden. Sofern vor den Schlaglöchern per Schild gewarnt wird, sind die Städte oder Kommunen ihrer Pflicht nachgekommen. Kraftfahrer sind dann dazu angehalten, besonders vorsichtig zu fahren.

Die Fahrweise ist ohnehin ein wichtiger Punkt. Wenn Schlaglöcher oder ähnliche Straßenschäden gut zu erkennen sind, muss die Fahrweise angepasst sein. Wer dies nicht tut und unbekümmert mit hoher Geschwindigkeit weiterfährt, wird sich ungemein schwer damit tun, Haftungsansprüche geltend zu machen und sich im Ernstfall vor Gericht zu behaupten.

Gute Beweise müssen her

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat sich mit dieser Thematik beschäftigt und nun ausführlich informiert. Laut den Versicherungsexperten ist es wichtig, dass betroffene Kraftfahrer sofort Beweise sammeln. Es ist empfehlenswert, die Entstehung des Schadens direkt an Ort und Stelle zu dokumentieren. Hierzu zählen unter anderem Fotos vom Schaden am Fahrzeug, vom Schlagloch sowie der fehlenden Beschilderung.

Kraftfahrer, die über einen guten Versicherungsschutz verfügen, können den Schaden auch über die Kfz-Versicherung regulieren. Dafür wird ein entsprechender Kaskoschutz benötigt. Allerdings sollte zuvor geklärt werden, ob und in welchem Rahmen die Regulierung eine Auswirkung auf die künftigen Beiträge haben kann. Bei niedrigen Kosten ist es manchmal sinnvoll, diese aus eigener Tasche zu tragen.

   

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