Ganzjahresreifen

Allwetter- oder Saisonreifen: Für wen lohnen sich Ganzjahresreifen?

19.06.17

Die Mehrheit der Deutschen wechselt im Frühling auf Sommer- und im Herbst auf Winterreifen. Allerdings werden Ganzjahresreifen immer populärer: Man spart sich den zweimaligen Reifenwechsel pro Jahr.

 
Auf verschneiten und vereisten Fahrbahnen schneiden Winterreifen weit besser in Puncto Brems- und Fahreigenschaften ab als  Ganzjahresreifen © panthermedia.net/candy18Auf verschneiten und vereisten Fahrbahnen schneiden Winterreifen weit besser in Puncto Brems- und Fahreigenschaften ab als Ganzjahresreifen

Die Tatsache, dass die Allwetterbereifung im Laufe des Jahres jedoch nicht an die klimatischen Bedingungen angepasst werden muss, verunsichert zahlreiche Autofahrer. Deswegen sollten potentielle Allwetterreifenkäufer stets anhand der Vor- und Nachteile von ganzjährlicher Bereifung abwägen.

Ganzjahresreifen im Vergleich zu Saisonbereifung

Vorab: Allwetterreifen eignen sich vor allem für Fahrer, die nur im Flachland unterwegs sind und nicht bei starken Winterverhältnissen fahren müssen. Ein Ganzjahresreifen ist stets ein Kompromiss der Eigenschaften von Sommer- und Winterreifen – dementsprechend haben die Reifen in der kalten Jahreszeit im Vergleich zu Winterreifen das Nachsehen. Dies liegt an der angepassten Gummimischung und am Reifenprofil, vorausgesetzt der Reifendruck ist optimal gewählt.

Obwohl die Traktions- und Bremseigenschaften der Allwetterreifen bereits annähernd genauso gut wie von herkömmlichen Winterreifen sind, hapert es an der Seitenführung. Kraftfahrzeuge mit Allwetterreifen bekommen also bei Winterfahrten Probleme in Kurven. Saisonreifen sind perfekt für die jeweiligen Witterungsbedingungen spezialisiert – so auch die Sommerreifen. Im Gegensatz zum Allwetterreifen haben Sommerreifen in den beiden warmen Quartalen sowohl bei nassen als auch bei trockenen Untergründen einen kürzeren Bremsweg und ein präziseres Fahrverhalten.

Haltbarkeit von Allwetterreifen

Weiterhin hält ein Reifensatz, der ganzjährig gefahren wird, nur halb so lange wie je ein Satz Winterreifen und Sommerreifen. Wer sich für universelle Reifen entscheidet, benötigt nach 30.000 bis 50.000 gefahrenen Kilometern neue Reifen – je nach Gewicht des Fahrzeugs und Fahrverhalten des Fahrers ist die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern dann erreicht. Allerdings raten die Reifenexperten von www.tyre-pool.de dazu, Allwetterreifen bereits bei einer Profiltiefe von 3 bis 4 Millimetern zu ersetzen. Gerade im Winter macht sich eine niedrige Profiltiefe besonders bemerkbar.

M+S-Symbol und Schneeflocken-Label

Auch bei den Ganzjahresreifen gibt es Unterschiede in der Qualität. Viele Reifenhersteller verkaufen Modelle, die den Anforderungen des Gesetzgebers bezüglich winterlicher Witterungsverhältnisse nicht gerecht werden.

Universalreifen müssen mindestens mit dem M+S-Symbol (sprich „Matsch-und-Schnee-Symbol“) gekennzeichnet sein, um Wintertauglichkeit zu bestätigen. Noch besser: Sollte ebenfalls die Schneeflocken-Kennung vorhanden sein, wird den Ganzjahresreifen Funktionalität bei kalten Temperaturen und vereisten Fahrbahnen nachweislich attestiert. Dies ist jedoch keineswegs eine Garantie. Insgesamt schneiden Allwetterreifen im Winter laut ADAC leider nicht so gut ab, da die getesteten Autoreifen höchstens befriedigende Noten erreicht haben – der Kompromisscharakter wird deutlich.

   

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