Kraftstoffpreise

Deutsche Kraftstoffpreise sind ohne Steuern äußerst günstig

12.10.11

An deutschen Kraftfahrern verdienen die Mineralölkonzerne nicht besonders gut. Vor Steuer zählen die Preise zu den niedrigsten in ganz Europa.

 
Ohne Steuern wäre Kraftstoff viel günstiger © Aral AGOhne Steuern wäre Kraftstoff viel günstiger

Fast täglich hört man Autofahrer über die hohen Kraftstoffpreise klagen. Die meisten Kraftfahrer sind mit den Kraftstoffpreisen nicht einverstanden und daher auch nicht besonders gut auf die Mineralölkonzerne zu sprechen. Da wundert es auch nicht, dass immer wieder zum Tank-Boykott aufgerufen wird. Mit entsprechenden Aktionen möchten die Kraftfahrer ihre Macht demonstrieren und somit niedrigere Kraftstoffpreise einfordern.

Allerdings wissen nur die wenigsten Kraftfahrer, wie die Kraftstoffpreise überhaupt zustande kommen und wie sich diese zusammensetzen. Im Grunde sind Aufrufe zum Tank-Boykott vollkommen unnötige Aktionen, die keinerlei Auswirkungen haben. Letzten Endes kann auf diesem Weg nichts bezweckt werden. Die einzigen, die darunter leiden müssen, sind die Tankstellenbetreiber und Pächter, die am Verkauf der Kraftstoffe ohnehin nicht gut verdienen. Hätten sich die Tankstellen nicht zu kleinen Supermärkten verwandelt, gäbe viele Tankstationen gar nicht mehr.

Das Problem ist die enorme Steuerbelastung

Selbstverständlich gibt es einen Grund, weshalb Benzin und Diesel in Deutschland so teuer sind und wir im Vergleich zu den meisten unserer europäischen Nachbarn tiefer in die Tasche greifen müssen. Verantwortlich für die hohen Kraftstoffpreise ist der Staat. Beim Kraftstoff langt der Staat nämlich kräftig zu. Benzin, Diesel und selbst Autogas werden ordentlich besteuert. Bei Benzin und Diesel wird die Mineralölsteuer fällig und dann muss der Tankstellenkunde auch noch Umsatzsteuer bzw. Mehrwertsteuer bezahlen.

Autofahrer, die niedrigere Kraftstoffpreise fordern, sollten sich daher an den Staat wenden bzw. ihren Protest gegen die Politik richten. Zwar gilt ein solcher Protest als sehr aussichtslos, jedoch ist der Staat nun einmal dafür verantwortlich, dass Benzin und Diesel so teuer sind. Wie Aral kürzlich mitgeteilt hat, liegt die steuerliche Belastung im Augenblick bei rund 89 Cent pro Liter Kraftstoff. Zieht man die Steuern vom Kraftstoffpreis ab, so schneidet Deutschland im europäischen Vergleich hervorragend ab: Nur in wenigen EU-Ländern ist der Kraftstoff noch günstiger.

Provisionsmodelle sollen Kraftstoff nicht teurer machen

Aral hat sich kürzlich zu diesem Thema geäußert, weil das Unternehmen neue Abrechnungsmodelle bzw. Provisionsmodelle mit seinen Tankstellenpartnern testen möchte. Kritiker werfen dem Unternehmen vor, damit die Kraftstoffpreise zusätzlich in die Höhe treiben zu wollen.

Das Unternehmen hat diese Vorwürfe dementiert und verweist auf den stark umkämpften Markt: Man könne sich aufgrund des intensiven Wettbewerbs gar nicht erlauben, die Kraftstoffe teurer zu machen.

   

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