Abzocke bei Pannen auf der Autobahn

Falscher Pannendienst zockt ahnungslose Pannenopfer ab

02.08.12

Betrüger haben es auf Pannenopfer an Autobahnen abgesehen. ADAC Mitglieder werden getäuscht, um ihnen später hohe Beträge in Rechnung zu stellen.

 
Bei einer Panne nicht auf falsche Pannenhelfer hereinfallen © panthermedia.net/Bernd LeitnerBei einer Panne nicht auf falsche Pannenhelfer hereinfallen

Pannen sind alles andere als erfreulich, da sie einen vollständig aus dem Konzept werfen. Eigentlich fährt man los, um pünktlich an einem bestimmten Ort anzukommen. Doch wenn eine Panne auftritt, ist die Fahrt erst einmal beendet: Womöglich wird man sein Reiseziel nicht mehr am selben Tag erreichen. Zudem drohen stattliche Kosten, es könnte ja sein, dass eine aufwändige Reparatur durchgeführt werden muss.

Als besonders schlimm gelten Pannen auf der Autobahn. Dies ist kein Wunder, schließlich ist dies ein besonders gefährliches Terrain. Zudem sind die Entfernungen groß: Familienmitglieder, Freunde oder auch schlichtweg Kfz-Werkstätten sind meist weit entfernt. Wer Hilfe benötigt, hat meist nur einen Verbündeten, nämlich den Pannendienst. Da sich viele Kraftfahrer dieser Problematik bewusst sind, haben sie sich für Mitgliedschaften bei Automobilclubs entschieden.

Abzocker nutzen ahnungslose ADAC Mitglieder aus

Pannendienste sind ganz wichtige Helfer: Sie können das Fahrzeug wieder flott bekommen oder zumindest ein sicheres Abschleppen bis zur nächsten Werkstatt sicherstellen. Da ist es kein Wunder, dass Pannenopfer froh sind, wenn sich ihnen ein Pannendienstfahrzeug nähert. Hierbei handelt es sich um eine Sache, der sich auch Betrüger bewusst geworden sind. Wie der ADAC mitgeteilt hat, gibt es derzeit ein Unternehmen, das gezielt ADAC Mitglieder abzockt.

Die Masche des Unternehmens ist ganz simpel. Ein Fahrer ist fortlaufend auf der Autobahn unterwegs, um Ausschau nach Pannenopfern an den Seitenstreifen zu suchen. Diesen Opfern wird eine Nähe zum ADAC vorgegaukelt – unter anderem lässt man sich sogar die Mitgliedskarte des Automobilclubs zeigen. Allerdings wird gar keine Pannenhilfe geboten. Stattdessen wird das Fahrzeug lediglich mit Pylonen gesichert, bis dann der eigentliche ADAC Helfer eintrifft.

Hohe Rechnung trotz wenig erbrachter Leistung

Die falschen Pannenhelfer lassen sich die Sicherung der Pannenstelle fürstlich entlohnen. Wenige Tage nach der Panne werden nämlich Rechnungen versendet, in denen ein Betrag von mehr als 200 Euro eingefordert wird. Hieran wird ersichtlich, aus welchem Grund man die Identität der Pannenopfer in Erfahrung bringen möchte: Es geht um die Daten, die zum Rechnungsversand benötigt werden.

Der ADAC betont, mit diesem Unternehmen nicht in Verbindung zu stehen. Kraftfahrern wird dazu geraten, keine Beauftragungen zu unterzeichnen. Wer bereits eine Rechnung erhalten hat, solle nicht zahlen, da eine arglistige Täuschung vorliegt.

   

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