Tacho-Betrug bei Gebrauchtwagen

Gefälschte Kilometerstände kosten Gebrauchtwagenkäufer viel Geld

10.05.12

Manipulierte Kilometerstände bei Gebrauchtfahrzeugen sind keine Seltenheit. Jahr für Jahr werden unzählige Autokäufer beim Autokauf betrogen.

 
Der Tachostand lässt sich leider viel zu leicht manipulieren © ADACDer Tachostand lässt sich leider viel zu leicht manipulieren

Eine niedrige Laufleistung beim Gebrauchtwagen weckt die Hoffnung auf einen guten Fahrzeugzustand und somit auf eine noch lang bemessene Nutzungsdauer und möglichst wenige Reparaturen. Kein Wunder, dass Fahrzeuge mit niedrigen Kilometerständen als äußerst gefragt gelten. Zahlreiche Autokäufer legen großen wert darauf, dass die Autos über möglichst wenige gefahrene Kilometer verfügen. Dementsprechend sind sie auch dazu bereit, höhere Preise zu entrichten.

Autoverkäufer sind sich dieser Tatsache nur all zu gut bewusst. So mancher Gebrauchtwagenhändler sowie auch privater Verkäufer kann der Versuchung daher nicht widerstehen und manipuliert den Kilometerstand am Tacho. Immerhin handelt es sich hierbei um ein einträgliches Geschäft: Ein paar tausend Kilometer weniger und schon steigt der Preis – zumal etliche Betrüger die Kilometerstände äußerst großzügig zurückschrauben.

Jährlich entsteht ein großer finanzieller Schaden

Die Leidtragenden des Tacho-Betrugs sind die Autokäufer. Wie der ADAC nun mitgeteilt hat, werden die Käufer im Durchschnitt um gut 3.000 Euro betrogen. Sollte es aufgrund der Manipulation zu Schäden kommen, wird es meist richtig teuer. Wenn zum Beispiel ein Keilriemen gerissen ist, weil er nicht rechtzeitig ersetzt wurde (der Autofahrer ging von einem späteren Zeitpunkts des Austauschs aus), kann sich ein Schaden schnell auf 10.000 Euro belaufen.

Der finanzielle Schaden für die Volkswirtschaft, der wegen der manipulierten Kilometerstände entsteht, beläuft sich in Deutschland nach Berechnungen des ADAC auf sechs Milliarden Euro. Hierbei handelt es sich um einen Verlustbetrag, der keinesfalls auf die leichte Schulter zu nehmen ist. Daher spricht sich der ADAC für verschärfte Maßnahmen durch die Autohersteller aus.

Tachostände sind leicht zu manipulieren

Das wesentliche Problem besteht darin, dass es die Betrüger ungemein leicht haben. Das Manipulieren eines Autotachos ist schlichtweg zu einfach. Bei den heutigen Tachos genügt es, ein Gerät an die OBD Schnittstelle anzuschließen und einfach den gewünschten Tachostand einzugeben. Selbst Laien können die Tacho-Manipulation ganz leicht durchführen.

Laut ADAC wäre es jedoch möglich, die Manipulationen maßgeblich zu erschweren. Die Autohersteller oder deren Zulieferer müssten noch nicht einmal kostspielige Maßnahmen ergreifen. Relativ günstige Änderungen würden bereits genügen, um den Betrügern die Arbeit maßgeblich zu erschweren und somit den Betrug einzudämmen.

   

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