Förderung des Wettbewerbs am Kraftstoffmarkt
Mit staatlicher Unterstützung bald günstiger tanken
Die Markttransparenzstelle wird kommen. Der Bundestag hat sie beschlossen, um mit ihrer Einführung den Wettbewerb im Kraftstoffgeschäft zu steigern.
Auf das Thema Kraftstoffpreise sind nur wenige Kraftfahrer gut zu sprechen. In den vergangenen Jahren haben die Preise für Benzin und Diesel nämlich kräftig angezogen. Zahlreichen Kraftfahrern kommt es so vor, als ob man ihnen lediglich das Geld aus der Tasche ziehen würde. Der Unmut ist groß und die Proteste häufen sich. Den Tankstellenbetreibern und vor allem den Mineralölkonzernen wird vorgeworfen, sie würden sich vor allem auf Kosten derer bereichern, die auf die Nutzung ihrer Fahrzeuge Tag für Tag angewiesen sind.
Auch sonst stehen die Mineralölkonzerne in keinem guten Licht. Dies hat nicht zuletzt damit zu tun, dass an den Preistafeln der Tankstellen teilweise enorme Schwankungen festzustellen sind. An Tagen, an denen mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen zu rechnen ist, wie zum Beispiel zu Beginn der Schulferien oder vor Feiertagen, ziehen die Kraftstoffpreise häufig an.
Die Regierung hat sich eingeschaltet
Mittlerweile hat sich auch die Regierung eingeschaltet. Mehrere Politiker sind der Meinung, am Kraftstoffmarkt müsste mehr Transparenz geschaffen werden. Bereits seit Monaten wird über die so genannte Markttransparenzstelle diskutiert. Die Tankstellen sollen dort ihre aktuellen Preise melden, damit die Preisdaten zentral zusammen laufen und den Verbrauchern zur Verfügung gestellt werden können.
Am Donnerstag hatte der Bundestag die Einführung der Markttransparenzstelle beschlossen. Wann sie kommen wird und in welcher Form sie vom Verbraucher genutzt werden kann, bleibt allerdings noch abzuwarten. In den Medien wurde bereits darüber spekuliert, ob es eine spezielle Smartphone App geben könnte, mit der Kraftfahrer auch unterwegs die aktuellen Kraftstoffpreise abrufen können.
Vorhaben erhält viel Zustimmung
Die Experten für Kraftstoffpreise des ADAC freuen sich über diese Entwicklung. Sie sind der Meinung, dass es auf diesem Weg tatsächlich gelingen könnte, für mehr Transparenz am Markt zu sorgen. Die erhöhte Transparenz könnte dazu führen, dass die Mineralölkonzerne bei der Preisgestaltung vorsichtiger sind bzw. keine so raschen und extremen Erhöhungen vornehmen.
Auch von vielen anderen Seiten erhält der Vorstoß der Regierung viel Zustimmung. Allerdings wurde bisher von niemandem kritisiert, dass die Regierung bzw. der Staat der größte Preistreiber ist. Der Großteil des Geldes, das Verbraucher beim Tanken entrichten, fließt gar nicht an die Mineralölkonzerne, sondern schlichtweg in die Staatskasse.