Autoreifen
Runderneuerte Winterreifen können im Test nur eingeschränkt überzeugen
Reifenkäufer sollten sich genau überlegen, ob es tatsächlich runderneuerte Winterreifen sein sollen. ACE und GTÜ kritisieren die Bremswege.
Heutzutage muss man sich den Kauf neuer Autoreifen erst einmal leisten können. Die Preise für Winterreifen haben auch in dieser Saison wieder stattlich angezogen, sodass Reifenkäufer gut zur Kasse gebeten werden. Da sich aber nicht jeder Fahrzeugbesitzer in der Lage befindet, 350 bis 450 Euro für einen Satz neuer Winterreifen zu bezahlen, geht der Trend eindeutig in Richtung runderneuerte Winterreifen.
Prinzipiell ist es gar keine schlechte Idee, sich über runderneuerte Reifen zu informieren und deren Kauf in Betracht zu ziehen. Gleich mehrere Punkte sprechen sogar für einen Kauf. Da wäre erst einmal der Preisvorteil, der unübersehbar ist. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Produktion runderneuerter Reifen deutlich weniger Energie als die Herstellung neuer Reifen verschlingt. Außerdem ist es den Unternehmen gelungen, die Qualität der runderneuerten Reifen spürbar zu steigern – ihr Ruf hat sich maßgeblich verbessert.
Im Reifentest fallen Schwächen auf
Allerdings scheinen runderneuerte Räder wohl eher etwas für den Sommer zu sein. Wie ein Reifentest aufzeigt, der vom Auto Club Europa (ACE) und der GTÜ durchgeführt wurde, weisen runderneuerte Winterreifen einige Schwächen auf, die nicht auf die leichte Schulter zu nehmen sind. Die Reifen- und Prüfexperten der GTÜ haben drei verschiedene Reifenfabrikate dem Standardtest unterzogen, mit alle anderen Winterreifen auch getestet werden.
Im Test wurde relativ schnell deutlich, dass gewisse Abweichungen gegenüber neuen Winterreifen – zumindest gegenüber den guten Modellen – festzustellen sind. Dies gilt besonders für das Bremsverhalten auf trockener sowie nasser Fahrbahn. Die Tester stellten einen um rund zehn Meter verlängerten Bremsweg fest. Aus Grund raten sie dazu, bei Nutzung entsprechender Reifen ganz bewusst auf den Sicherheitsabstand zu achten und diesen gegebenenfalls zu vergrößern. Bei Schnee konnten die Reifen jedoch überzeugen: Die ermittelten Werte sind akzeptabel.
Reifenkauf gut überlegen
Doch nicht nur die Bremseigenschaften bei bestimmten Fahrbahnverhältnissen wurden bemängelt. Die Tester stellten auch fest, die runderneuerten Winterreifen einen relativ hohen Rollwiderstand aufweisen, der zwangsläufig zu einem höheren Kraftstoffverbrauch führt.
Berücksichtigt man all diese Punkte, so scheint es wenig empfehlenswert, auf runderneuerte Winterreifen zu setzen – zumindest gilt dies für die Modelle, die im Test untersucht wurden. Autofahrer sollten sich also gut überlegen, welchen Reifen sie am Ende kaufen.